Last updated: 22 April 2005 |
Subject: Wie man ein ETX-90 AT besser nicht kauft! From: Dave Wallace (d_wallace@ecrm.com) Date: April 19, 2005 13:28:52 PDT Ich dachte einfach, dass Dich das amüsieren würde, Mike. Das hier ist mein ETX. Der OTA ist ein ETX-90 Spektiv. Der Motorensatz und der Autostar stammen von dem nicht mehr verkauften Kit 893(?), der eigentlich für die DS-Serie gedacht ist. Die Gabel ist ein Eigenbau nach Techniken auf Steve Bedairs Webseite. (Die Gabelarme sind mit Absicht so lang: Ich wollte in der Lage sein, eine digitale Spiegelreflexkamera im Primärfokus anzuschließen. Ein zusätzlicher Nutzen besteht darin, dass der OTA bis auf -90° Deklination eingestellt werden kann, wodurch der ganze Aufbau beim Transport nicht höher ist als die Gabel selber.) Das ist zwar sicher nicht die preisgünstige Variante eines ETX-90, aber es war ein interessantes Projekt.Und weiter:Ein Feature dieser Anordnung: die gesamte Elektronik ist in der Gabel angesiedelt. Der Motor dreht sich um eine feste Welle in RA. Es gibt keine Kabel, die sich verdrehen könnten (wodurch auch keine Anschläge nötig sind). Man muss lediglich aufpassen, dass das Autostarkabel oder der externe Spannungsanschluss sich nicht verdrillt. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen, nachdem ich alle Kinderkrankheiten beseitigt habe. Ich kann das Teleskop so gut einrichten, dass ich jedes astronomische Ziel innerhalb des Sichtfeldes eines 15 mm Okulars ansteuern kann. Wenn ich die Montierung sorgfältig in die Waage bringe und einnorde, ist die Nachführung ziemlich genau. Die Vibrationsdämpfung ist hervorragend und die Montierung ist sehr stabil, da alle strukturellen Bauteile aus Aluminium- U-Profilen bestehen und eine 6"-Delrin-Scheibe (Delrin ist ein Polyacetal-Kunststoff, Anm. d. Übersetzers) als RA-Lager dient. Und, natürlich, hat das Teleskop die herrliche Meade-Optik!
Ja genau, es hieß tatsächlich -90° Deklination: das Teleskop kann so gedreht werden, dass es direkt nach unten zeigt; in Deklination gibt es keine mechanische Grenze weil das Teleskop frei an allen Bauteilen der Gabel vorbei kann. Es lässt sich darum in beiden Achsen um 360° drehen, solange man will. Dieses "Feature" war sozusagen ein Nebenprodukt der langen Gabel, die den Gebrauch einer digitalen SLR-Kamera mit T-Adapter erlauben sollte. Wenn das Teleskop also gewissermaßen seinen Bauchnabel begutachtet, ist das Gesamtpaket nur etwa 2 Zentimeter länger als die Gabel selber. Da ich gerade bei der Gabel bin: insgesamt ist die Gabel etwa 30 cm breit und 40 cm lang. Die Grundplatte ist knapp unter 18 cm im Quadrat, wobei die RA-Lagerung 15 cm Durchmesser hat. Ich habe das Ding nicht gewogen, aber ich schätze, dass das Teleskop mit Montierung zwischen 5 und 7 kg wiegt. -- Die meisten Bauteile sind aus Aluminium (für die 5/8" dicken Wellen der RA- und DEC-Achsen habe ich allerdings rostfreien Stahl verwendet). Ich kann das Teleskop problemlos tragen, auch wenn es auf dem JMI MegaPod steht, der als Plattform dient. Ein weiteres einmaliges Feature dieses Designs: es gibt keine Klemmungen! Ich konnte ganz einfach keine ausreichend festen Klemmungen bauen. Da es aber keine mechanischen Grenzen für die Bewegung des Teleskops gibt, sind sie im Prinzip auch überflüssig. Ich habe so aus der Not eine Tugend gemacht. Dabei zeigt sich, dass man das Teleskop elektrisch in die polare Grundstellung bringen kann und dass der Autostar damit ziemlich glücklich ist. Natürlich muss man das Teleskop bereits in die Grundposition gefahren haben, bevor man bei der Ausrichtungsprozedur diesen Punkt bestätigt.
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