Last updated: 7 November 2003 |
Abgeschickt: Freitag, 7. November 2003 08:27:44 Von: mhutchin@mail.camre.ac.uk (Hutchings, Mike) Ich bin einige Zeit lang mit der schwankenden Genauigkeit der GOTO- Funktionen meines DS90 geplagt gewesen und habe sämtliche Umbauten wie die an der Antriebselektrik, der Spannungsversorgung und den Leder-Unterlegscheiben durchgeführt. Es traten zwar geringfügige Verbesserungen auf, trotzdem bleibt es beim erratischen Treffen und danebenzielen, meistens geht es daneben!!! Als ich das Teleskop zur Herstellung einer Säulenmontierung auseinander genommen habe, habe ich ein Problem bemerkt, dass vielleicht von Relevanz ist. Ich habe mir den Schneckenantrieb und den Aufbau der Klemmung angesehen und habe dabei bemerkt, dass es zwar Möglichkeiten zur Einstellung des Spiels des Schneckentriebs gibt, dass aber für die Klemmung keine solche Vorrichtung gibt. Man könnte sagen, dass, sofern die Klemmung funktioniert, überhaupt kein Spiel vorhanden sein sollte, aber das stimmt nicht, noch nicht einmal dann, wenn man die Klemmhebel übermäßig stark anzieht; Meade empfiehlt, die Klemmungen nur gelinde anzuziehen. Bei Beachtung dieser Empfehlung trat aber ein Spiel von ein bis zwei Grad in Alt und Az nur durch die Klemmung auf! Eine nähere Untersuchung zeigte, dass die beiden Unterlegscheiben mit den drei Zähnen an beiden Seiten des Schneckentriebs, die die Klemmung bilden, sehr lose auf dem Gewindebolzen sitzen, mit einer Lücke von etwa 0,2 mm, und dass dadurch der gesamte Klemmungsaufbau wackelt. Es scheint so, als ob der Einbau von Leder-Unterlegscheiben dies verbessern kann, wenn die Scheibe stramm auf dem Gewinde sitzt und beim Anziehen in die Lücke gepresst wird, was das Spiel verringert; bei mir war das nicht der Fall! Meine Lösung bestand darin, die Stahl-Unterlegscheiben so zu verändern, dass sie genau in die drei Vertiefungen greifen, was mit Hilfe eines kleinen Hammers geschah, mit dem ich die drei Zungen auf den Scheiben vorsichtig breitschlug, wobei ich immer wieder die genaue Passform überprüfte. Wenn sie zu breit wurden, habe ich sie mit einer kleinen Dreiecks-Nadelfeile wieder auf Passung gefeilt. Ich habe dabei darauf geachtet, dass die Scheiben flach blieben, und zwar indem ich sie auf einer ebenen Oberfläche über feines Schleifpapier gezogen habe. Durch Anwendung dieser Prozedur auf alle vier Scheiben (Alt- und Az-Antrieb) konnte ich das Spiel auf weniger als ein Viertel Grad in Az und 0 Grad in Alt verringern. Die Antriebe greifen jetzt bei leichtem Anziehen der Knöpfe, wie es empfohlen wird. Dies ist kein idealer Umbau, weil die Klemmungen eigentlich völlig neu konstruiert werden sollten, aber es erfüllt seinen Zweck. Ich bin von der von Meade gelieferten Mechanik enttäuscht, die in krassem Gegensatz zu der hervorragenden optischen Qualität steht, denn ich musste noch weitere Veränderungen vornehmen, zum Beispiel am Sucher und am Fokussier- trieb, die so viel Spiel hatten, dass die Feinfokussierung fast unmöglich war ohne danach auch die Nachführung neu einzustellen. Meine Lösung für letzteres Problem bestand darin, die Gehäuseriefen mit Keilen auszufüllen und Klebeband dazu zu benutzen, eine engere Passform des Fokussiererrohrs im Hauptrohr zu erzeugen und so das Fokussieren zu ermöglichen. Der Sucherhalter wurde so umgebaut, dass er nun über zwei Drei-Schrauben-Einstellungen statt der früheren mit je zwei Schrauben verfügt, was die dort auftretenden Probleme behebt. Es gibt keine Entschuldigung für schlechte Konstruktionen, auch nicht bei Geräten, die in Massenfertigung hergestellt werden. Leider habe ich die neue Säule noch nicht fertiggestellt und an ihr die neuesten Veränderungen ausprobiert, aber ich bin zuversichtlich, dass ich ein weiteres großes Hemmnis für eine genaue Nachführung beseitigt habe. Ich halte Sie auf dem Laufenden. Gutes Beobachten. Mike Hutchings - mhutchings@orange.net 52 25"N 0 32E
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