Letzte Aktualisierung: 31. Oktober 2002 |
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ERHÖHUNG DER LEISTUNG - SO BEKOMMEN SIE DAS PERFEKTE "GO TO" ETX ODER LX 90
Teil 2 - AutoStar Downloads und Initialisierung nach dem Download
Bis hierher haben wir in diesem Leitfaden zur Verbesserung der Leistung über die zentrale Notwendigkeit eines optimalen MECHANISCHEN Unterbaus gesprochen, damit das computerbetriebene ETX oder LX 90 Teleskop zusammen mit dem AutoStar ein exaktes GO TO erlaubt. Ohne ein reagibles, festsitzendes und rutschfreies Teleskop kann Ihnen die gesamte Computer-Firmware und Programmierkenntnis des Universums nicht dabei helfen, von einem Objekt zum nächsten zu fahren.
Bevor Sie fortfahren, Ihr Teleskop mit Hilfe dieses "Leistungsverbesserungs-Leitfadens" zu optimieren, versichern Sie sich, dass Sie Ihr Teleskop auf alle mechanischen Stolperfallen hin überprüft haben, die sich nachteilig auf dessen Leistung auswirken können und durch die Ihre Freude am Hobby leidet.
Wie bereits gesagt, bestehen unsere Probleme mit dem ETX oder dem LX 90 in einer KOMBINATION von: mechanischen Problemen und Unzulänglichkeiten, die man beheben kann (Teil 1); dem Download und einer im Anschluss daran unvollständig oder falsch durchgeführten Initialisierung der Software (wird hier behandelt); und Bedienerfehlern, insbesondere bei der Ausrichtung, der Kalibrierung, dem Trainieren des Antriebs und dabei, das Teleskop für seine beste Leistung exakt in die Waage zu bringen.
Obwohl es - noch vor zwei Wochen - aussah, als würden immer die Probleme mit der Machart des AutoStar und mit seinen Funktionen sich ins Unermessliche steigern, scheint es heute, als ließen sich die Probleme SEHR WOHL lösen und, in den meisten Fällen, auf einfache Weise beheben, wenn die Schritte in dieser dreischrittigen Anleitung befolgt werden.
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DOWNLOAD UND UPLOAD DER SOFTWARE/FIRMWARE -
Ich wäre der Letzte, der behaupten würde, dass meine Downloads neuer AutoStar-Daten und -Versionen von Meade die reine Freude und einfach gewesen wären; hätte ich nicht die Hilfe von Dick Seymour, Mike Weasner und anderen ETXern von der ETX-Webseite gehabt, würde ich heute noch nicht wissen, was ich eigentlich falsch gemacht habe.
Der Zweck dieser Reihe besteht darin, Ihnen zu zeigen, auf welche Weise sich die Probleme beseitigen lassen, die wir alle nur zu gut kennen und die Ihr Teleskop daran hindern, die Leistung zu entfalten, für die es gebaut ist (und die es zu bringen im Stande ist). Sollten Sie nicht glauben, dass solche Wunder geschehen, gehen Sie einfach zurück und lesen Sie meinen Testbericht aus der Nacht, nachdem ich sämtliche Modifikationen, Einstellungen und Eingaben endgültig durchgeführt und/oder der ETX/AutoStar-Kombination hinzugefügt hatte!
Die Downloads und das Editieren der Daten überlasse ich den Computer-Experten unter uns, zu denen ich ganz sicher nicht gehöre. Was ich herüberbringen möchte, ist die Vorgehensweise NACHDEM Sie die Bibliotheken editiert oder neue Ephemeriden in die jüngste Version des AutoStar eingefügt haben, die Sie von der Meade-Webseite heruntergeladen haben.
Es scheint so, als würden wir selber IN DEN PROZESS NACH DEM UPLOAD AUF DEN AUTOSTAR Informationen einbringen, die für den Autostar widersprüchlich sind und die möglicherweise schuld an solchen Erscheinungen sind wie dem "Gummiband-Effekt", ungenauer Nachführung, plötzlichen Schwenkbewegungen und vielen Schwierigkeiten beim GO TO und der Ausrichtung. Irgendwann werden wir das genauer wissen, aber indem Sie sich an eine ganz einfache Vorgehensweise halten und EINE EINZIGE ZUSÄTZLICHE SEQUENZ in die Befehle NACH DEM DOWNLOAD einfügen, lässt sich meiner Meinung nach das ETX oder LX 90 zu genau dem genialen Teleskop machen, das es eigentlich sein sollte.
Es wird empfohlen (ist aber mit dem Meade Autostar Upload Programm v3.61 NICHT notwendig), nach dem Upgrade auf eine beliebige Firmware-Version einen vollständigen RESET des AutoStar durchzuführen, NACHDEM die erste Initialisierung beendet ist (also die Initialisierung, die nach der Anzeige "Download Complete/Initializing AutoStar" folgt).
Es folgt nun die Sequenz, von der ich festgestellt habe, dass sie für eine erheblich bessere Kommunikation zwischen dem AutoStar und dem ETX/LX 90 sorgt. Ich behaupte nicht, dass ich weiß WIE oder WARUM es funktioniert; ich weiß lediglich, DASS es funktioniert, wie Sie anhand meiner sorgfältig kontrollierten Testparameter erkennen werden. Lassen Sie uns aber zuerst einen Blick auf die SEQUENZ werfen, wie sie meiner Meinung nach DURCHGEFÜHRT WERDEN SOLLTE:
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NACH DEM UPLOAD DURCHZUFÜHRENDE SEQUENZ FÜR AUTOSTAR UND TELESKOP -
Neben einer möglichst gut eingestellten Mechanik ist dies einer der allerwichtigsten Aspekte, um Ihr ETX/LX 90 richtig in Schwung zu bringen. Wir sind wohl alle Gewohnheitstiere, und wenn man uns in einer Anleitung nicht ausdrücklich SAGT, wir sollen etwas bestimmtes tun, werden wir einen eigentlich logischen Schritt üblicherweise NICHT MACHEN oder ihn - wie in diesem Fall - für unwichtig erachten.
Ich stolperte ganz zufällig über etwas, das vielleicht der wichtigste Faktor ist, der zu den Computerproblemen führt, über die berichtet wird: als NACH der Anzeige "Downloading Complete" die Initialisierungs-Sequenz begann, hörte ich ZU KEINEM ZEITPUNKT, dass meine Motoren kalibriert wurden. Dies ist jedoch - wenn nach einem Download der obligatorische Reset am AutoStar durchgeführt wurde - einer der ersten Schritte, die zusammen mit der Initialisierung stattfinden sollten.
Dieser Abschnitt zeigt ZWEI Wege auf, auf denen sich die Leistung Ihres Teleskop-Computers verbessern lässt: 1) Der Initialisierungsprozess nach dem Upload von Software/Firmware, der NACH dem Upgrade durchgeführt werden MUSS, und, 2) Einstellungen an den NEUEN "Alt Prozent-" und "Az Prozent-" Werten, die dem AutoStar hinzugefügt wurden, um das Spiel auszugleichen und zudem die ANSPRECHZEITEN bei langsamen Schwenkraten verbessern sollen; diese Einstellungen werden NACH DEM TRAINIEREN DER MOTOREN durchgeführt. Wie Sie sehen werden, bedeutet das einen WICHTIGEN Beitrag dazu, das GO TO und die Nachführung Ihres AutoStar zu perfektionieren.
SEQUENZ FÜR DIE VORBEREITUNG NACH DEM UPGRADE -
Es ist immer wieder aufregend, sich neue Daten von Meades Webseiten herunterzuladen, von denen man sich eine Steigerung der Genauigkeit und damit mehr Freude am Teleskop erhofft; bislang hat Meade hervorragende Arbeit geleistet, schnellere und einfachere Methoden zu entwickeln, um neue Daten an ETX- und LX 90-Besitzer weiterzugeben. Dieses Dokument soll nicht dazu dienen, den Download von Meade oder etwa den Upload auf den AutoStar zu beschreiben.
Worüber hier berichtet WIRD, sind die vielen Schritte, die unternommen werden müssen, nachdem die gewohnte Nachricht "Download Complete" auf Ihrem PC (oder MAC) erscheint, also nachdem der AutoStar sich alle Informationen aus Ihren Dateien gesaugt hat.
Direkt nach der Anzeige "Download Complete" beginnt Ihr AutoStar mit der Initialisierungssequenz, die normalerweise 1) eine Endlosschleife mit der "Sonnenwarnung" zeigt, bis Sie sie wegdrücken. Von da geht es weiter mit 2) der Anleitungsseite, 3) dem Datum, 4) der Ortszeit, zu 5) "Sommerzeit?" und 6) vielleicht "Afghanistan" und darin weiter zu Städten in Ihrem Heimatland oder der Provinz sowie schließlich zu 7) "Teleskop Typ".
WICHTIG: bei anderen AutoStar-Versionen als 2.1 ek kann der Initialisierungsprozess als ersten Schritt (vor der Sonnenwarnung) die Sprachwahl enthalten; derzeit gibt es in Version 2.1 ek keine solche Aufforderung, da sie ausschließlich in Englisch verfügbar ist. Sobald sie die Sprache gewählt haben, erscheint "Teste Motoren" gefolgt von einer leichten Bewegung in den Höhen- und Azimuthachsen.
Nachdem Sie alle Parameter eingegeben haben, SCHALTEN SIE das Teleskop AB, stöpseln die Kabel des AutoStar und des Teleskops aus, schalten den Computer aus und stöpseln auch alle relevanten Kabel von der Schnittstelle zum Teleskop ab und Sie sind bereit, nach draußen zu gehen, das Teleskop auszurichten...stimmt's? FALSCH!
HIER IST DIE VOLLSTÄNDIGE SEQUENZ, DIE NACH DEM DOWNLOAD BEFOLGT WERDEN SOLLTE, UM EINE OPTIMALE STEUERBARKEIT DES ETX ODER LX90 ÜBER DEN HANDCOMPUTER ZU GEWÄHRLEISTEN:
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INITIALISIERUNGS-SEQUENZ VOR DEM ANTRIEBS-TRAINING -
Sie haben jetzt also (hoffentlich) alle neuen Informationen auf den AutoStar heruntergeladen, alles ausgestöpselt und sind bereit, nach draußen zu gehen und "Ihren neuen Kram zu testen". Früher waren solche Abende oft Enttäuschungen für viele Beobachter, denn sie waren gespickt mit neuen Marotten, die überall plötzlich auftauchten: der "Gummiband-Effekt", plötzliche Schwenks, schlechte Nachführung, grausige Ausrichtung...
Denken Sie daran, dass Ihr Autostar sich nach dem letzten Download bereits sofort "selbst initialisiert" hat. ER HAT ABER KEINEN RESET AUSGEFÜHRT... Das müssen Sie selbst tun, um überholte Daten bezüglich des Antriebstrainings zu LÖSCHEN. Es scheint nämlich so, als sei Ihr letztes Antriebstraining nicht gelöscht worden wie andere Daten (Ihr Name, Beobachtungsort, Teleskoptyp, etc.); die Konflikte, die bei der Auffindung von Objekten mit dem AutoStar auftreten legen den Schluss nahe, dass es in dessen Speicher ein Problem mit der Datenerkennung gibt, das wahrscheinlich durch zwei einander widersprechende Antriebstrainings-Sequenzen verursacht wird, die der AutoStar so gut wie eben möglich gegeneinander aufzurechnen versucht.
Mit dem neuesten Updater von Meade (ASU 3.61) ist es NICHT notwendig, am Teleskop jedesmal einen RESET durchzuführen, nachdem eine neue Firmware aufgespielt wurde; nur wenn Sie glauben, dass Sie Probleme mit der Kommunikation, der Datenerkennung oder mit Antriebsfehlern haben, müssen Sie einen Reset durchführen. Der Autostar behält jetzt sämtliche Anwenderdaten bei, die gespeichert wurden - sofern Sie das wünschen. Dazu gehören 1) Training 2) Kalibrierung 3) Orte (Beobachtungorte) 4) Ephemeris Objekte (wie Touren, Kometen etc.) und 5) persönliche Daten.
Hier nun also die zusätzlichen Schritte, die Sie durchführen sollten, BEVOR Sie die Motoren draußen trainieren (sofern Sie einen Reset durchgeführt haben!), und natürlich BEVOR Sie das Teleskop für die erste Beobachtungsnacht ausrichten. Einige dieser Schritte sind scheinbar doppelt, sie sind aber notwendig, weil Sie die früher eingegebenen Daten LÖSCHEN, um nach der Installation einer neuen Firmware-Version völlig neu zu beginnen. Vergessen Sie die Tatsache, dass bereits ein Initialisierung stattgefunden hat... Sie werden jetzt NOCH EINMAL EINE DURCHFÜHREN!
Wenn Sie die letzte Reihe von vorbereitenden Schrittenden abgeschlossen haben, kommen Sie ganz nah an das eigentliche ANTRIEBSTRAINING und die Ausrichtung des Teleskops (Teil 3) heran - aber eben nur ganz nah, noch sind wir nicht so weit.
Es gibt noch EINEN WEITEREN, NEUEN und sehr wichtigen und hilfreichen Vorgang, den Sie vor dem Training der Motoren Ihres ETX oder LX 90 durchführen müssen.
EINSTELLUNG DER ALT- und AZ-PROZENTE ZUM AUSGLEICH DES SPIELS -
Neu beim neuesten Upload-Tool für den AutoStar (A2.4 und höher mit Firmware 2.1ek und höher) ist eine wunderbare Erweiterung, die eine wabbelige Nachführung, Probleme mit der Ansprechzeit bei niedrigen Schwenkgeschwindigkeiten, das Nachkriechen, Schwankungen der Sterngeschwindigkeit und ganz allgemein das Spiel der Antriebe beseitigt.
"Spiel" ist ganz einfach die Erscheinung, dass zusätzliche Zeit nötig ist, bis der Antrieb (insbesondere die Zahnräder) wieder greifen und die Bewegung umkehren; wenn Sie nach links geschwenkt haben und sich dann plötzlich entschließen, nach rechts zu fahren, dauert es eine gewisse Zeit, die Umkehrung wirksam werden zu lassen, weil die Zahnräder erst wieder soweit ineinandergreifen müssen, um wieder ein Drehmoment auf das letzte Antriebsrad ausüben zu können (Teil 1). Wenn Sie die ganz langsamen Geschwindigkeiten des AutoStar auswählen, kann eventuell überhaupt keine Bewegung stattfinden, weil es so lange dauert, bis alle Zahnräder wieder greifen. Viele Anwender haben mir darum berichtet, dass sie "1 oder 2 niemals benutzen".... weil dabei schlicht gar nichts passiert!
Glauben Sie mir, wenn Sie alle diese Verbesserungen ausführen, werden Sie in der Lage sein, "1" und "2" in Zukunft sinnvoll einzusetzen - praktisch ohne Verzug BEVOR und ohne Restkriechen NACHDEM Sie den Knopf gedrückt haben!
Jedes Meade Teleskop ist anders und hat seine ganz eigene Kombination von RA- und DEC-Spiel. Mein RA-Spiel zum Beispiel war grausig, als ich mein Teleskop ausgehändigt bekam; das Auseinanderbauen und die Reinigung des Unterbaus sowie die Einstellung der Klemmung und des Antriebs (Teil 1) haben das Spiel erheblich verkleinert...aber eben nicht vollständig beseitigt.
Im Gegensatz dazu zeigte meine DEC-Achse beim Schwenken überhaupt kein Spiel, obwohl die einzelnen Bauteile für sich schon etwas Spiel hatten.
Nun ja, mechanisch gesehen hatte ich mein Teleskop jetzt auf den optimalen Stand gebracht, der erreicht werden kann, ohne neue Antriebe einzubauen oder hochgezüchtete Techniken einzubringen. Trotzdem hatte es aber noch Probleme mit der Nachführung und litt unter Spiel in Rektaszension. Aber genau im richtigen Moment taucht ein Ritter auf einem weißen Ross auf und bringt... eine VERBESSERUNG des AutoStar in Form der Funktion zu Einstellung der Alt- und Az-Prozente!
So fangen Sie an.
1) Machen Sie für eine oder beide Achsen eine VORLÄUFIGE EINSTELLUNG für die Alt-/Az-Prozentsätze, bevor Sie die Motoren trainieren (Teil 3). Wenn Sie (wie ich) nur für eine Achse ein Spiel korrigieren müssen, vergessen Sie die andere einfach. Sollte es für keine Achse notwendig sein: Glückwunsch! Wir alle beneiden Sie.
2) Sie finden die Alt-Prozente und Az-Prozente im AutoStar unter "SETUP/TELESKOP/ALT PROZENT bzw. AZ PROZENT". VERWECHSELN SIE SIE AUF KEINEN FALL MIT "AZIMUTH RATIO" und "ALTITUDE RATIO"(!), denn diese sind werksseitige Einstellungen, die auf die Spezifikationen des Antriebs hin ausgelegt wurden und sollten NIEMALS verändert werden. Meiner Meinung nach sollte die Möglichkeit, diese Einstellungen zu verändern, dem Anwender überhaupt nicht zugänglich sein. Die Alt-Prozente und Az-Prozent-Werte finden sich im Menü HINTER den beiden "Ratios".
3) Wenn einer der beiden Punkte in der unteren Zeile der Anzeige des AutoStar auftaucht, drücken Sie "Enter", um ihn nach oben zu bringen und somit zu öffnen; beide Werte sind werksseitig auf 01% gestellt; sie haben damit keinerlei Korrekturwirkung. Meade schlägt vor, bei Vorhandensein eines Problems mit dem Spiel "mit 50% anzufangen und sich nach unten durchzuarbeiten", eventuell bis 0 Prozent. Ich empfehle das aus zwei einsichtigen Gründen nicht:
a. bei 50% ist die Bewegung beim Drücken der Pfeiltasten sehr ruckelig, das Teleskop beschleunigt plötzlich heftig und verlangsamt dann wieder auf die Geschwindigkeit (1 - 9), die sie ausgewählt haben. Grob gesagt bedeutet eine Einstellung von 50% eine Beschleunigung um die Hälfte der eingestellten Geschwindigkeit während der ersten 3/10 Sekunden, um das Spiel auszugleichen und es allen Zahnrädern zu ermöglichen, schneller zuzufassen. Wenn durch diesen Sprung das Spiel ausgeglichen wurde, sinkt die Nachführ-/Schwenkgeschwindigkeit auf das Normalmaß.
b. Sie sollten den Ausgleich des Spiels auf SINNVOLLE Werte gestellt haben, BEVOR Sie die Motoren trainieren, damit diese Einstellungen mit in die "Hochzeit" von AutoStar und Teleskopantrieb einfließen kann.
Darum schlage ich einfach vor, das zu tun, was bei mir hervorragend gewirkt hat. Sofern Sie Probleme mit dem Spiel oder mit zu langsamen Bewegungen SOWOHL in DEC und RA haben, auch wenn diese ganz erheblich erscheinen, versuchen Sie zunächst eine Einstellung von 15% für jede der Achsen (für jede Achse ist eine eigene Eingabe in den AutoStar nötig). Das sollte im Prinzip vollauf genügen; bei mir waren sogar 20% bereits zu hoch und in der Auswirkung unvorhersagbar, alles darüber war absolut unbrauchbar. Wenn andererseits Ihr ETX oder LX 90 so wie das der meisten von uns ist, liegen Ihre eigentlichen Probleme NUR in der RA- bzw.Azimuth-Achse. Sollte das der Fall sein, kümmern Sie sich einfach gar nicht um die DEC- bzw. Höheneinstellung und stellen Sie die Azimuth-Einstellung auf 15%. Ich meine, dass dieser Wert für fast alle ETXe passt, die im Umlauf sind; was das LX 90 angeht, kann ich aufgrund von dessen "Neuheit" keinerlei Vorschläge abgeben, würde aber trotzdem schätzen, dass wegen der Größe der Antriebsräder im Vergleich zum ETX WENIGER ausreichen sollte, vielleicht 10% für eine oder beide Achsen.
Nachdem Sie die Prozentsätze eingegeben haben, drücken Sie "Enter" und er bleibt gespeichert, bis Sie einen neuen Reset am Autostar durchführen! Jetzt sind Sie so weit, die MOTOREN ZU TRAINIEREN und das Teleskop exakt für das "perfekte GO TO-Erlebnis" AUSZURICHTEN! WICHTIG!! Trainieren Sie die Motoren IMMER nur in der Teleskop-Konfiguration (Polar bzw. Alt-Az), in der es auch eingesetzt wird... und stellen Sie diese Konfiguration IMMER auch auf dem AutoStar ein (unter "SETUP/TELESKOP/MONTIERUNG"), BEVOR Sie die Motoren trainieren! Dies ist eine weitere Stolperfalle, in die so mancher Anwender getappt ist und die zu einer "sub-optimalen" Leistung führt!
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ANHANG - Die Testparameter für den AutoStar
Die folgende Abb. 2-c demonstriert die drei variablen Parameter, anhand derer ich überprüft habe, inwieweit meine Schlüsse zu folgenden Punkten zutreffen: Genauigkeit des AutoStar, Notwendigkeit eines Reset nach dem Download, die resultierende Leistungssteigerung durch Veränderung der Parameter für das Spiel und schließlich die Feststellung, dass die Prozentsätze für das Spiel VOR dem Antriebstraining stattfinden sollte.
Ich verwende zwei AutoStars, einen für den eigentlichen Betrieb am Teleskop und den anderen, um neue Daten und AutoStar-Versionen herunterzuladen. Das zweite Gerät hat außerdem unschätzbare Dienste dabei geleistet, alles aufzuschlüsseln, was von elektronischer Seite her gemacht werden muss, um ein computergesteuertes Teleskop von Meade an seine optimale Leistungsfähigkeit heranzuführen.
"AutoStar #1" ist der eigentlich eingesetzte AutoStar und Sie entnehmen der Aufstellung, dass er mit allem geladen wurde, was bislang hier vorgestellt wurde; es ist der jenige AutoStar, der die in Teil 1 vorgestellten unglaublichen Ergebnisse hervorbringt. "AutoStar #2" wurde für diesen Test identisch ausgestattet wie Sie sehen, wurde aber NICHT zurückgesetzt und bekam keinerlei Az/Alt-Prozent-Einstellungen; "AutoStar #3" ist schlicht Autostar #2 NACH dem Reset und der Einprogrammierung aller Parameter, die bei "AutoStar #1" zu seinem bewiesenen sehr guten Funktionieren führten. Die vollständigen Variablen und Parameter sind unter jedem AutoStar aufgeführt.
Meine Schlüsse stützen sich auf diese "drei" AutoStars und deren Variablen und die folgenden Ergebnisse:
1) Alle drei beinhalteten den neuesten Updater A 2.4 und die Firmware 2.1ek, die am selben Tag vom selben Computer geladen wurde etc. Mit den bei "AutoStar#1" aufgeführten Parametern war die Nachführung fast perfekt; das GO TO (in Teil 1 detailliert beschrieben) spricht für sich selbst und sämtliche Verzögerungen scheinen beseitigt; er spricht sofort an und es gibt keinerlei "Überkorrektur" bei irgendeiner Nachführungs-/Schwenkgeschwindigkeit. Insgesamt zeigte diese Kombination an meinem ETX 125 in jeder Hinsicht eine fast perfekte Leistung, viel besser, als ich sie JEMALS mit einem ETX oder LX-Teleskop erlebt habe. Die Einstellung der Azimuth-Prozente (Alt war nicht notwendig) beseitigte praktisch JEGLICHES SPIEL, das trotz aller mechanischer Verbesserungen übrig blieb! Die Ausrichtung verlief schnell und genau, sogar im parallaktischen Betrieb.
2) Alles am "AutoStar #2" ist identisch, AUßER DASS diese Einheit NICHT nach der ersten Initialisierung zurückgesetzt wurde, die auf dem Firmware-Upload folgte. Auch wurden keinerlei Parameter für die Az- und Alt-Prozente eingegeben. Die Ergebnisse glichen denen, die jeder kennt: Kriechen nach dem Piepton; wilde Schwenks zu Ausrichtungssternen, schlechtes GO TO, Probleme in der Nachführung und erheblicher Gummiband-Effekt im Alt-Az-Betrieb. Das vielleicht größte Problem waren die unwirksamen langsamen und feinen Einstellungen für die Zentrierung (Nummer 1 und 2 auf der Tastatur) mit den lästigen Wartezeiten bis zum Einsetzen einer Bewegung und dem Nachkriechen nach Zentrierung des Objekts; durch Setzen der Einstellungen wie in AutoStar#1 wurde all das beseitigt. Um mit dieser Gesamtkombination zufriedenstellend beobachten zu können, brauchte ich in der ersten Nacht drei Ausrichtungen und zwei weitere Ungenaue in der darauf folgenden.
Dieser Vergleich wurde AM SELBEN TELESKOP DURCHGEFÜHRT! Nur die Information im AutoStar war unterschiedlich; beide Handsteuerungen wurden auch an diesem ETX 125 trainiert, so dass ausschließlich die Variablen für die Unterschiede im Verhalten verantwortlich sein konnten.
3) DANN habe ich AutoStar #2 genommen und daraus Autostar #3 gemacht, indem ich den Reset durchgeführt habe, dann eine neue Initialisierung, dann die Prozent-Einstellungen verändert habe und schließlich die Motoren trainiert habe, nachdem alles andere vorbereitet war. Das Resultat? "AutoStar#3" verhielt sich in der Nacht zum 17. Februar 2001 mit den gleichen, neueingestellten Parametern absolut identisch wie der "AutoStar#1" es bereits vorgemacht hatte. Das beweist schlicht, dass Probleme im Prinzip A) nicht am Teleskop liegen, da das selbe ETX 125 für sämtliche Tests eingesetzt wurde; und B) dass sie auch nicht am AutoStar liegen, weil AutoStar#2 kläglich versagte, aber mit der Umprogrammierung auf die Daten von AutoStar #1 absolut brillante Ergebnisse lieferte!
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Wir haben jetzt also die Vorteile gesehen, in deren Genuss unsere ETX- oder LX 90-Teleskope durch optimale mechanische Bedingungen kommen und ebenfalls die Wichtigkeit der richtigen Abfolge eines "sauberen" Uploads nach der Installation neuer Firmware/Software. Wir haben gesehen, dass ein "Reset" der einfachste Weg sein kann, um all Ihre Probleme zu beseitigen, obwohl dies nirgendwo in der Literatur oder im Handbuch erwähnt wird.
[Ende Teil 2]
P. Clay Sherrod
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